Behindertensportler des Jahres - VUN gratuliert den Gewinnern.

Behindertensportler des Jahres - VUN gratuliert den Gewinnern

Die erst 16-jährige Para Schwimmerin Riekje Reuter aus Osnabrück gewinnt die Wahl zum Behindertensportler/in des Jahres 2018 mit 3.979 Stimmen.

Für die Kandidaten Oliver Jantz, 2066 Stimmen, und Vanessa Erskine, 1.710 Stimmen von unserem Mitglied Hannover United, reichte es leider nur zu Platz 4 und 6. Aber insgesamt tolles Ergebnis und Glückwunsch allen sechs nominierten von denen jeder Platz 1 verdient hätte.

Weitere Informationen gibt es hier http://www.bsn-ev.de/voting/

 

Hier noch ein paar Infos zu den Kandidaten:

Vanessa Erskine

„Aus Niederlagen lerne ich, es besser zu machen“

„Alles, was ich zurzeit habe, kommt aus dem Sport“, sagt Vanessa Erskine strahlend. In der Tat dreht sich so ziemlich alles im Leben der 23-jährigen Rollstuhlbasketballerin um den Sport. Seit ihrem 16. Lebensjahr sitzt sie aufgrund einer Querschnittlähmung im Rollstuhl. Ein Rodeo-Unfall hatte ihr Leben von Grund auf verändert. „Es war damals ein Schock, weil es zu einer Zeit passierte, als ich begann, unabhängig zu werden und mein eigenes Leben gestalten wollte“, erinnert sie sich. „Plötzlich war alles anders.“ Doch die Kämpfernatur nahm dieses neue Leben in Angriff, wie kaum eine andere. Nur ein Jahr später wurde sie in die US-amerikanische Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft berufen, mit der sie 2016 in Rio de Janeiro schließlich den ganzen großen Coup landete: Gold bei den Paralympics. Es folgte 2017 Silber bei den Panamerica Games. Mehr noch als diese Medaillen sieht die junge Spielerin ihren Erfolg aber in ihrer rasanten Entwicklung – „die Medaillen kamen einfach mit“, sagt sie. Seit der Saison 2015/2016 spielt sie in der ersten Bundesliga – zunächst in Zwickau, dann im thüringischen Elxleben und seit Beginn der laufenden Saison 2017/2018 als Guard für den Aufsteiger Hannover United.
Insgesamt zehn Trainingseinheiten absolviert Vanessa Erskine pro Woche, dazu gehören Einheiten mit dem Team, individuelles Frühtraining und Krafttraining. Für Hannover United habe sie sich entschieden, „um Teil von etwas zu sein, das wächst“. Der Teamgeist und die positive Stimmung seien hier besonders ausgeprägt. Und all diese perfekten Rahmenbedingungen nutzt sie, um sich künftig unter anderem wieder für die US-amerikanische Nationalmannschaft zu empfehlen, für die sich die einzelnen Spielerinnen jedes Jahr aufs Neue qualifizieren müssen. Zwischendurch wurde sie für ein Jahr nicht für die Nationalmannschaft nominiert, nahm das aber zum Anlass, noch härter zu trainieren. „Eine Niederlage bedeutet, dass ich nicht gut genug war. Ich lerne daraus und versuche, es besser zu machen.“

 

Oliver Jantz

Teamplayer mit Blick nach vorn

Oliver Jantz blickt immer nach vorn, erst recht, wenn er eine Niederlage einstecken musste. „Natürlich analysieren wir ein verlorenes Spiel, aber dann wird das auch schnell abgehakt“, sagt der 20-jährige Rollstuhlbasketballer von Hannover United/Team BEB. Genau diese Strategie scheint das Erfolgsrezept des talentierten Sportlers zu sein, schaffte er doch mit seinem Verein zuletzt den Aufstieg in die 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga, nachdem er sowohl mit der U22-Nationalmannschaft als auch mit der Herren-Nationalmannschaft jeweils Bronze bei den Europameisterschaften gewann. Ein fünfter Platz bei der U23-Weltmeisterschaft rundete sein erfolgreiches Jahr ab und ist zugleich der Lohn für ein Jahr harter Arbeit und seinen absoluten Fokus auf den Sport. Mit acht Trainingseinheiten pro Woche schaffte der Rollstuhlbasketballer, der mit einem offenen Rücken (Spina bifida) zur Welt kam, die Grundlage für eine vielversprechende sportliche Karriere.

2013 begann Oliver Jantz mit dem Rollstuhlbasketball und zog bereits im Alter von 15 Jahren vom heimischen Koldenbüttel ins Lotto-Sportinternat nach Hannover. „Das war am Anfang sehr schwer ohne meine Eltern“, erzählt er. „Mit der Mannschaft von Hannover United bin ich allerdings sehr schnell sehr gut zurecht gekommen.“ Inzwischen kann Oliver Jantz nur noch vier Mal pro Woche trainieren. „Durch meine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, die ich am 1. August begonnen habe, bleibt leider nicht mehr so viel Zeit.“  Dennoch will er eisern sein Ziel verfolgen, sich wieder für die Herren-Nationalmannschaft zu empfehlen und nimmt dafür die vollen Wochen gern in Kauf. „Es wäre schön, in diesem Jahr bei der Heim-WM in Hamburg dabei zu sein. Da könnten meine Familie und meine Freunde zum Zuschauen kommen“, wünscht sich der hervorragende Defensivspieler, der im Fachjargon Guard genannt wird. Auch wenn seine Leistungen trotz seiner Schnelligkeit, mit der er durch die Halle fegt, momentan noch nicht zu 100 Prozent an die der Herren-Nationalspieler heranreicht, beharrt er auf seinem Ziel, sich in den kommenden Jahren für die „Großen“ zu qualifizieren. Auch, um einmal an den Paralympics teilnehmen zu können.

 

Quellen: Behinderten Sportverband Niedersachsen, Texte: Heike Werner - BSV, Joachim Rösler - Hannover United, Bild: BSV

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